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Chefsache Industrie 4.0

Am Montag, dem 16.Oktober 2017, fand bei BECOM eine Veranstaltung zum Thema Industrie 4.0 statt. Im Zentrum der Diskussionsrunde stand die Frage, was Digitalisierung alles mit sich bringt. Vertreter aus Wirtschaft, Technik und dem Universitären Bereich einigten sich darauf, dass Industrie 4.0 eine konstruktive Kampagne und nicht bloß ein Werbe-Gag ist.

 

 

„Die Digitalisierung bietet für uns mittelfristig die Chance, unsere Effizienz und Qualität in der Produktion und in den vorgelagerten Prozessen zu steigern und somit die Wettbewerbsfähigkeit im globalen Kontext zu erhöhen. Langfristig werden die in den Produktionsprozessen generierten Daten das Potential beinhalten, um neue Geschäftsmodelle anzustoßen. In weiterer Konsequenz können wir dadurch Arbeitsplätze sichern und sogar neue schaffen.“, fasst der Geschäftsführer von BECOM Electronics GmbH, Johann Bock, die Potentiale, welche die 4. Industrielle Revolution für sein Unternehmen bringt, zusammen. „Durch den hohen Grad der globalen Vernetzung verändert Industrie 4.0 unsere Arbeitswelt massiv und macht sie komplexer. Daher brauchen wir hochqualifizierte Fachkräfte, die uns weiterhin auf Kurs halten. Wir nehmen uns hier nicht aus der Pflicht und bilden unsere MitarbeiterInnen laufend selbst im Betrieb aus und weiter.“, sagt Bock im Hinblick auf den Ausbau der weltweiten Standorte.

Sebastian Schlund, Stiftungsprofessor des BMVIT für Industrie 4.0 an der TU Wien, beschäftigt sich mit der Produktionsarbeit der Zukunft. „Da die digitale Transformation noch immer andauert und sich sogar beschleunigt, sind die langfristigen Auswirkungen auf Arbeit und Qualifizierung erst bestenfalls in Ansätzen absehbar. Sie werden sich je nach Branche, Berufsgruppe und Qualifikation auch massiv unterscheiden.“, ergänzt Schlund. „Viele Zukunftsprognosen im Bereich der Digitalisierung sind sehr spekulativ. Ziemlich sicher ist jedoch, dass Personal, das gleichzeitig IT-, Domänenexpertise und Umsetzungsstärke mitbringt, auch in Zukunft gefragter sein wird denn je. Teilaspekte wie Datensicherheit, Privacy aber auch Datenauswertung kommen erweiternd hinzu.“ „Die Kampagne ‚Industrie 4.0‘ hat bereits viel mehr geschafft, als bloß ein Werbe-Gag zu sein. Die Awareness der Öffentlichkeit und Politik für dieses zukunftsprägende Thema ist auf jeden Fall geweckt“, betonte Sebastian Schlund.

Neben der Veränderung der Prozesse und damit die Anforderungen an die Ausbildung, schafft Industrie 4.0 auch die Grundlage für komplett neue Lösungen und Geschäftsmodelle. „In der Ära der Digitalisierung weisen Geschäftsmodelle zunehmend disruptive Elemente auf. Unternehmen sind daher gefordert, neue Geschäftsmodelle umzusetzen – das betrifft große Unternehmen und KMU gleichermaßen. Zunehmend ist es nicht mehr entscheidend, die technologisch beste Lösung auf den Markt zu bringen, sondern das überzeugendste Gesamtkonzept zu entwickeln“, erläutert Roland Sommer, Geschäftsführer der „Plattform Industrie 4.0“.

BECOM-Produktionsleiter Joachim Supper und IT-Leiter Johann Katona präsentierten umgesetzte Beispiele zu Industrie 4.0-optimierten Prozessen für die Produktion von LED-Beleuchtungssystemen und –Steuergeräten von Motorrädern und PKWs, sowie auch SMART-METERN, welche bereits im Einsatz sind.

An der Chefsache Industrie 4.0-Initiator Rudolf J. Melzer moderierten Diskussion sowie der anschließenden Führung durch die Produktionshallen von BECOM beteiligten sich unter anderem der Geschäftsführer von Bossard Österreich, Kai von Buddenbrock, Braun-Lockenhaus-Geschäftsführer Jochen Joachims, der CEO von GGW Gruber, Johannes Riha, sowie der Geschäftsführer der trafomodern GmbH,  Christoph Blum.

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